Es gibt Hinweise auf die Verwendung von
Ölgemälde seit dem 6. Jahrhundert n. Chr. Allerdings wurden sie damals nicht zu künstlerischen Zwecken verwendet, wie wir es heute tun. Die ersten ölhaltigen Malereien (datieren auf das Jahr 650 n. Chr.) wurden in Afghanistan gefunden, dort wurden sie zum Bemalen von schildähnlichen Gegenständen verwendet, die früher bei Turnieren genutzt wurden. Studien zeigen, dass das Hinzufügen von Öl zu den Pigmenten dieser Objekte den Zweck hatte, die Farben haltbarer zu machen, da sie einem hohen Verschleiß ausgesetzt waren. Damals erkannte man die Vorzüge von Öl als künstlerisches Material noch nicht, vielmehr galt die Eigenschaft des "langsamen Trocknens" als Nachteil.
Ölmalerei auf Leinwand
Erst im 12. Jahrhundert war es, als der Mönch
Theophilus Presbyter erstellte die ersten Rezepte, die die Herstellung von Farben auf Ölbasis und Erdpigmenten beschrieben. Die Entwicklung des neuen Materials erfolgte jedoch erst in der Renaissance, im 15. Jahrhundert. Der Maler Jan van Eyck war Vorreiter bei der Entwicklung moderner Rezepte und Verfahren für Ölfarben, die er für seine eigenen Gemälde verwendete. Das traditionelle Handwerk des Pigmentvermahlens mit der Reibplatte und das Mischen mit Öl ist im 14. Jahrhundert durch den italienischen Maler Cennino Cennini gut dokumentiert, der das Verfahren detailliert beschreibt, wie es bis heute überliefert ist und hier eingesehen werden kann:
https://www.artexpone.com/hacer-pintura/.
Ursprung der Tubenverpackung für Ölfarben
Die Zinn- oder Bleitube, in der heutzutage Ölfarben meist aufbewahrt werden, wurde 1841 erfunden. Diese Verpackung ersetzte die zuvor verwendeten: Schweinsblasen und Glasspritzen. Ihre Nutzung verbreitete sich rasch, die Tube wurde zum praktischsten und haltbarsten Behälter für die feinen Pigmente.